Toleranz??

[daniman93]

Hallo Community,

ich bin durch eine Radiosendung auf folgendes Thema gekommen:

Und zwar würde ich gerne wissen, wie ihr zu der Aussage "Iiih schwule, aber Lesben sind scharf!" steht.

Ich selbst bin hetero, habe aber auch einige schwule und lesbische Freunde. Und die Klischees, dass schwule verweichlichte Tunten und Lesben immer vollbusige Schönheiten sind, die sich in der Sauna vergnügen, stimmt keinesfalls. Einer meiner Kumpels ist Kampfsportler, ein richtiges Tier, aber er ist schwul. Man kennt ihm es nicht an, aber er ist es. Ich habe kein Problem damit, ich selbst könnte es mir zwar nicht vorstellen (Ich finde männer einfach nicht attraktiv) aber ich denke wenn es für ihn das richtige ist, dann ist es das richtige.

Und auch Lesben.. die Lesben die ich kenne, sind nicht die vollbusigen Blondinen, sondern normale Frauen, die man auch nicht auf den ersten Blick sofort als Lesbe erkennt. Und es ist eben komisch, dass Schwule ausgelacht und Lesben angehimmelt werden, hat mir mal eine meiner lesbischen Freundinnen gesagt.

Ich finde es einfach nur zum kotzen (entschuldigt den Ausdruck), wenn Leute in der heutigen Zeit immer noch auf der "Schwulen- und Lesbenhasser" Bahn fahren, nur weil sie selbst es nicht für "richtig" empfinden. Ich beurteile Menschen letztendlich immer nach ihrem Charakter, nicht nach dem Style, dem Aussehen oder der Sexualität.

Also leben und leben lassen.

Wie steht ihr zu dem Thema?


MfG daniman93

[mehlsack]

Ich kann mir das selber auch nicht vorstellen, aber wenn es ihnen gefällt und wenn es ihr Bedürfnis ist, hab ich kein Problem damit. Allerdings hab ich von dem "Klischee", dass Lesben "respektiert" werden und schwule nicht, noch nichts gehört.

Nur, wenn sie ihre Liebe dann so in der Öffentlichkeit ausführen, wenn ich als Freund (ein Beispiel) dabei bin, könnte ich das für etwas störend empfinden..


lg mehlsack

[daniman93]

Zu mir haben schon sauviele gesagt "jaaaa lesben sind so geil und scharf" un so..

Kommt wahrsch einfach wegen den lesbenpornos, wo diese in ein völlig falsches Licht gerückt werden.

Wie soll ich das 2. verstehen?? Also wenn ein Mann und eine Frau sich neben dir küssen, hast du nichts dagegen, aber wenn ein Mann und ein Mann sich küssen hast du ein Problem damit?


MfG daniman93

[mehlsack]

[Jok3r]

Ist doch total egal, wer sich da gerade küsst? Wenn du da was gegen hast ist das doch nur ne Art von Homophobie...

Generell muss ich sagen, dass Homosexualität viel zu wenig geduldet wird. Aber man selbst kann ja dazu beitragen, in dem man das ganze einfach akzeptiert und als "normal" ansieht .

[Coasterking]

Find ich ja immer wieder lustig, wenn Menschen Lesben "geil" finden. Ein gewisser sexueller Anreiz ist vielleicht noch verständlich bei bisexuellen Frauen (das überlass ich mal der Phantasie eines jeden einzelnen ). Aber eine Lesbe heißt, dass sie mich aus sexueller Sicht nie haben wollen würde. Davon abgesehen stell ich mir - wenn ich mal die Klischees bedienen möchte - unter einer Lesbe eher eine kurzhaarige Kampfsportlerin vor, als eine vollbusige Pornodarstellerin.
Homophobie gegenüber Schwule ist aber trotzdem ausgeprägter. Vielleicht ist es die Angst, dass diejenigen einen jederzeit begrapschen könnten (ist mir übrigens schon in Diskos passiert...), vielleicht die Angst, dass so etwas unmännlich sei, ich weiß es nicht. Ich leb so weit es geht nach dem Motto: Leben und leben lassen. Zu sehr sollte man das aber auch nicht verinnerlichen, das kann auch schnell als Ausrede für fehlende (Zivil-)Courage benutzt werden. Gegen gewisse Sachen muss man auch den Mund aufmachen. Dazu gehört aber gewiss nicht die Homosexualität.
Davon abgesehen wirst du hier wohl kaum jemanden finden, der sich öffentlich gegen Schwule stellt, deswegen wird das wohl eher eine einseitige Diskussion hier

[Doomsday]

[DelLagos]

[P7BB]

Ich hab nichts gegen schwule, aber ich find es nicht gut, wenn diese in der Öffentlichkeit übermäßig miteinander rummachen. (Dasselbe empfinde ich aber auch für hetero-Beziehungen, denn auch dort sollte man sich in der Öffentlichkeit zurückhalten)
Ich persönlich hätte keine Probleme, wenn ein Kumpel von mir schwul wäre, solange ich nicht der geliebte bin.

Ob Lesben nun so "geil" sind, wie es oft gesagt wird, kann ich so nicht sagen, aber ich gehe mal nicht davon aus, dass es bei denen anders ist, als bei "Normalen". Vermutlich halten sich diese sogar noch etwas mehr zurück, weil ich mir vorstellen könnte, dass diese sich ein wenig schämen, für ihre Sexualität (gegenüber anderen weiblichen Personen zumindest - bei Schwulen ist es ja auch so, dass diese keine Probleme haben, ihre Sexualität dem anderem Geschlecht gegenüber zu zeigen).

[Jarrus]

Also das mit dem Lesben ist mir nen Rätsel, warum viele heteros da immer an die in den Pornos denken, die ja nicht mal unbedingt lesbisch sein müssen.
Lesben hatte ich bisher nur das einzige mal inner Disko gesehen. Und da waren die Klischeehaften Kampflesben vertretten, aber auch unauffällige.
Tatsache ist das man so auf der Straße den Großteil von Lesben und Schwulen nicht erkennt.

Was ich festgestellt habe, als ich noch inner Schule war, das man nicht sagen kann das einer allgemein was gegen Schwule hat. Wir hatten 3 Schwule in unserem Jahrgang von denen ichs weiss (ca. 180 Schüler, ergo wirds da sicher noch paar mehr gegeben haben und auch Lesben, nur die habens nicht öffentlich gemacht). Von diesen drei gabs einen der auch Angst hatte was zu sagen. Dann ne richtige Tunte (die das auch nicht zu geben wollte) und mich. Egal mit wem ich darüber irgendwie auf Thema kam hatte keiner wirklich damit nen Problem das ich auf Jungs stehe (einige wollten das nicht mal glauben, da mans mir angeblich auch garnicht ansieht) - hingegen die Tucke wurde von so ziemlich jedem gehasst, verarscht und schikaniert (nicht gemobbt, aber halt ne Abneigung). Und da nehm ich mich auch nicht aus. Ich konnte den überhaupt nicht ab. Kann man dann sagen das ich als Schwuler homophob bin? ... wohl nicht, also man muss das nicht zu ernst nehmen denke ich, aber drüber sprechen und damit auseinandersetzen sollte sich jeder!
Das ist ziemlich notwendig damit homos und heteros nicht in Parallelwelten leben. Selbst enge Kumpel bei mir, die nichts dagegen haben kamen immer mal wieder in stottern wenn sie z.B küssende Jungs allein aufm Foto gesehen haben (In Mecklenburg sieht man sowas auf der Straße eg nie). Oder einer hat mal gefragt: "wie sieht eg nen Date bei dir aus?" Da wusst ich garnicht was ich da antworten soll, weils doch genau das gleiche ist wie bei heteros^^
Ich vermute, das auch in meinem Freundeskreis viele erstmal sich dran gewöhnen müssten das sich Jungs küssen oder Hand in Hand gehen. Bei Mädchen ist das bisschen anders da auch viele "normale" Freundinnen sich gern mal Küsschen geben oder händehaltend durch die Stadt laufen.

[Everybody]

Hach, bevor dieser wunderbare Thread noch in Vergessenheit geraet, gebe ich doch direkt mal wieder ein paar Statements dazu ab.^^

Homophobie ist generell eher weniger ein Problem das durch "mangelnde Toleranz seitens der Gesellschaft" entsteht (ich wuerde nichtmals behaupten, dass unsere Gesellschaft unglaublich intolerant ist, und dabei komme ich aus dem Ruhrpott), sondern durch Klischees, die einerseits von recht konservativen Menschen, andererseits auch von Mitgliedern des "bildungsfernen Milieus" bekraeftigt werden.
Ich als Homo habe komischer Weise einen fast komplett heterosexuellen engeren Freundeskreis... da stellt sich mir doch die Frage, ob ich ueberhaupt "anders" bin?!
Ich bin weder tuntig, noch Anabolikahengst und man sieht mir meine Orientierung nicht gerade an.
Wuerde ich allerdings durch ueberzogenes, tuckiges Auftreten meine Orientierung auf die Nase binden, um ueberhaupt eine Reaktion zu erzwingen, waere es nicht verwunderlich, wenn es ueberwiegend Negativreaktionen gaebe. Das waere doch bei einem Hetero, der die ganze Zeit prahlt, wie maennlich und potent er doch ist, nicht anders. Den wuerde auch die Mehrheit eher nicht moegen.
Man sollte immer genau abwiegen, was als Hetze gegen Homosexualitaet gewertet werden kann und was auf einer komplett anders begruendeten Abneigung basiert und somit nicht als homophob gewertet werden sollte!

In diesem Sinne: Arrrrsch ist Arrrrrsch. (Umgehe gekonnt die automatische Zensur!)

[Everybody]

Auch wenn Doppelposts zu vermeiden sind:



Warum bewirbt man Verstaendnis fuer nicht integrationswillige Mitmenschen?
Bevor ich fuer irgendwas oder irgendwen Toleranz aufbringe, sollte dieser Mensch erstmal Respekt und Anstand entgegenbringen!


Wollte das nur mal gesagt haben.

Ich spreche mich deshalb aus fuer einen "Integration Day"!

[fuchs]

Das tollste finde ich: "Mach mit bnei Deutschlands größter virtueller Menschenkette!"
Führen die Leute eigentlich gar kein normales Leben mehr?

Es ist schon schändlich, wie dieser Sender Toleranz zu einem Marketing-Gag verramscht.

@ Everybody: Vorsicht! Integration ist immer eine beidseitige Sache! Ich denke, ob sich ein Kind in einer neuen Schulklasse integriert oder nicht, hängt weniger von dem neuen Kind als viel mehr von den alten ab, und genau so ist es auch bei der Integration von "Ausländern".

Da gehört eben auch an Gastfreundschaft, Rücksicht und Interesse an der fremden Kultur dazu. Da haben wir Deutschen seit Jahrzehnten wenig von gezeigt.

Hier wird ein "Ausländer" schon schräg angeguckt wenn sein Deutsch grammatikalisch falsch oder mit Akzent ist. Dabei machen die meisten Deutschen es doch auch nicht besser. Das ist Folge von allgemeiner Verdummung und nicht von Integrationsunwilligkeit.

Und wenn man als Moslem mit deutschem Pass dann jeden Tag sehen kann, wie die Leute, die nach Integration schreien solche Schmuddelblättchen kaufen:







Dann hat man glaube ich richtig Lust sich zu integrieren.

Das soll nicht heißen, dass ich die muslimische Parallelgesellschaft, die sich in Deutschland gebildet hat in irgendeiner Weise gutheiße. Es gibt radikale Islamisten und Deutschenhasser, und das ist schlimm, da brauchen wir nicht drüber reden. Aber man sollte da nicht mit zweierlei Maß messen: Wenn ein Deutscher an einer Hauptschule als Schweinefresser beschimpft wird, dann ist das in meinen Augen überhaupt nichts anderes, als wenn eben ein Moslem als Kameltreiber beschimpft wird. Aber über das eine sollen die betroffenen eben hinwegsehen und wenn das andere publik wird, dann schreien gleich alle nach Maßnahmen.

[Eagle]

Am schlimmsten ist immer noch unsere ältere Generation, die Rentner. Viele sind noch immer rassistisch angehaucht und passen sich nicht an das "neue" Deutschland an.

Doch die Jugend ist oft nicht viel besser. Die Toleranz und Akzeptanz der "Anderen" ist in Deutschland bis heute nicht erkennbar. Jeder guckt schief, wenn er einen Asiaten oder Afrikaner sieht. Ebenfalls, wenn ein Mensch anders aussieht, sich anders verhält oder eine ungewöhnliche Eigenschaft hat. Meiner Meinung nach wird sich das auch nie ändern. Es wird immer die sogenannten Außenseiter geben. Es beginnt mit dem ausgrenzen in der Schule bis zur Benachteilung im Berufsleben/Leben.

Ich akzeptiere jeden Mensch, solange derjenige sich nicht asozial verhält. Die Religion spielt bei mir keine Rolle und auch eine Behinderung nicht.

Ich würde mir wünschen, dass sich viele andere mal den Kopf darüber zerbrechen, denn es gibt noch viele Menschen, die ganz anders denken, sonst würde die NPD gar nicht mehr existieren.

Pro7 hat ansich nicht viel verkehrt gemacht. Nur haben sie nicht die Gegensätze abgewogen. Darüber lässt sich nunmal streiten, aber wir reden hier über das Fernsehen, dass vieles vertuscht, verbirgt, verschweigt oder ignoriert. Marketing halt.

[P7BB]

Ich stimme Everybody zu. Pro7 hat sich mal wieder clever vermarktet. ABER: Seltsam, dass den ganzen Tag über nur integrierte Menschen zu Wort kamen. Von Problemfällen, wie man sie von Spiegel-TV usw. kennt, wird absolut nichts berichtet. Beide Versionen entsprechen natürlich nicht er Allgemeinheit, aber beides muss erwähnt werden, wenn es um Toleranz und Integration geht.

Man möge mich für rassistisch halten, aber meine Meinung zu Ausländern sieht so aus: Wer 3 Straftaten begeht oder einen bestimmten Zeit keinen Job hat, fliegt raus. So sieht es auch in anderen Ländern aus, aber die Politiker finden es nicht richtig, das ebenfalls in Deutschland einzuführen wegen der Judenverfolgung.
Ich persönlich habe genug ausländische Freunde, welche sich alle integriert haben - jedoch sind darunter auffällig wenig Türken, denn diese integrieren sich meiner Meinung nach am wenigsten und sind auch diejendigen, die am primitivsten denken (á la "Ich geh bei reichen Leuten klauen, weil die haben ja alles und ich nicht"). Ich benutze grad übrigens bewusst den Begriff "Türken" und nicht "türkische Mitbürger" oder wie auch immer die Politik es umschreibt, denn daran ist absolut nichts rassistisch, auch wenn es behauptet wird. Dass dieser Begriff oft negativ vorbelastet ist, haben sich die Landsleute selbst zu verdanken!

Von daher ist Toleranz wohl auch hier der treffenste Begriff: Ich stimme absolut nicht mit der Denkweise von Türken überein, aber ich tolleriere, dass diese eben hier sind - daran wird sich in naher Zukunft (leider) nichts ändern. Das "leider" ist in dem Fall absolut nicht rassistisch gemeint, aber ich würde mir integriertere Mitbürger wirklich wünschen.

Das ist meine Meinung dazu und ich bin mir sicher, dass ich mal wieder derjenige bin, der als XXXX oder sonst was dargestellt wird, weil ich diese öffentlich so deutlich ausspreche - aber das ist das, was ziemlich viele Leute denken, darunter auch überzeugte Anti-Nazis wie ich!