[Tutorial] Allgemeines zum herzlinienorientierten Bauen

[ColdIce NoLimits King 2010]

In diesem Tutorial möchte ich Euch den korrekten und smoothen Bau nach der Herzlinie näher bringen.

Achtung: Aufgrund einiger Fachbegriffe und Aktionen ist es hilfreich sich die NoLimits Hilfedateien sowie das NoLimits FAQ dieser Website durchgelesen zu haben. Und bevor Ihr unnötige Fragen stellt, recherchiert vorher bitte mit Google.
Auch sollte das Tutorial bekannt sein und verwendet werden!




Das Banking der Schiene ist der Verlauf der Seitenneigung während der Fahrt. Der Begriff Rolling dagegen meint nur die Seitenneigung einzelner Vertices, die das Banking bestimmen. Das Banking kann unmittelbar durch Bewegen der Kontrollpunkte verändert werden.
Ziel ist es, in nahezu jedem Streckenabschnitt das jeweilige Rolling (und daher auch das Banking) so einzustellen, dass während der Fahrt nur möglichst geringe seitliche Belastungen auftreten, die ansonsten recht schmerzhaft werden können. Das geschieht in erster Linie durch Ausprobieren und Erfahrung. Mit ein wenig Übung herrschen maximal 0,5g lat. in einer Kurve, und das beim ersten Versuch. Nach weiterer Feinjustierung sind auch 0,2g zu schaffen.

Dazu muss man im Grunde ein wenig Mathematik verstehen und sich seinen Coaster genau ansehen. Oft hilft es auch, sich während der ersten Testfahrt im Simulator alle wichtigen Fahrdaten aus der Statistik-Leiste oben herauszuschreiben, zusammen mit einer ungefähren Skizze der Strecke. Damit weiß man im Editor wo welche Kräfte geherrscht haben und wie schnell die Wägen dort waren.
Mit diesen Daten lassen sich nun die entsprechenden Vertices und die Strecke allgemein verändern.





Wie baue ich die Einfahrt in eine Kurve nach der Herzlinie und ohne zu hohe laterale Kräfte? Diese Frage sah ich schon in diversen Foren falsch beantwortet, so möchte ich hier ein wenig Klarheit schaffen. Die falsche Antwort lautet, man solle zunächst ein gerades Stück am Ende weit genug neigen und dieses dann verzerren um die Herzlinie zu begradigen. Dann wird die Kurve angeschlossen.
Die Herzlinie verläuft daher ein kurzes Stück gerade bevor die Kurve beginnt. Wie gesagt, das ist vollkommen falsch und es entstehen wirklich unschöne G-Werte.

Eins muss man verstanden haben, unter physikalischen Gesichtspunkten muss in einer Achterbahn vieles im Verlauf geschehen, da kann man in Banking-Angelegenheiten einfach das Kontinuierliche Rollen benutzen, zur dynamischen Formung der Strecke sollte man aber zunächst weiterlesen:

Je mehr die Schiene geneigt ist, desto enger muss die Kurve sein. Die Herzlinie sollte unter Rücksicht der Neigung geformt werden, sie wird also immer "enger", einem Kreis ähnlicher, umso höher die Seitenneigung wird.

Uns interessiert vorallem der Teil der vom ungeneigten in den für die anschließende Kurve geneigten Vertex überführt. Dazu wird eine mathematisch definierte Form benötigt - die Klothoide. Eine Klothoide ist eine Kurve mit sich linear verringernden Radius, grob gesagt eine Spirale. Da man schöne Spiralen sowie schöne Kreise in NoLimits mit Béziers sowieso schlecht formen kann, benötigen wir ein Objekt-Set, das genau diese Elemente enthält.

Lade das Pack namens TrackShapes herunter, entpacke es und lege es in das Verzeichnis \NoLimits\objects\...
© Peter Löfstrand 2008

Nun beginnen wir mit unserer Kurveneinfahrt, wir wollen zum Beispiel Desert Race nachbauen.
Wir platzieren und skalieren die Objekte Circle.3ds und Clothoid.3ds ähnlich wie auf diesen Bildern:





Hierbei ist auf einen sanften Übergang zwischen den beiden Formen zu achten, die Herzlinie wird später von der Klothoide zum Kreis übergehen. Nun setzen wir einige neue Vertices und richten deren Herzlinie nach den Formen aus, das Rolling sollte nun schon grob eingestellt werden, das Feintuning ist danach kein Problem mehr.



Wir markieren das Ganze (außer der Gerade unten und dem ersten Vertex) und glätten es (STRG + G). In der Seitenansicht werden die gleichen Vertices ein wenig nach oben verschoben - nun sollte die Herzlinie überall ungefähr auf gleicher Höhe verlaufen.

Wir lassen die Vertices markiert und verschieben sie (von oben gesehen) soweit nach, in meinem Beispiel, links, dass die Herzlinie erst kurz gerade und allmählich nach rechts verläuft, bis sie in der eigentlichen Kurve angelangt ist. Nun nochmal glätten.






MfG ColdIce